LOJONG - der praktische Weg zu Erkenntnis und Glück


Basierend auf dem Text, teilweise aus ihm zitierend, "Erzeihung des Herzens" von Chögyam Trungpa:
Die Sieben Punkte der Geisteserziehung, werden dem großen indischen buddhstischen Lehrer Atisha Dipankara Shrijnana (geb. 982 n Chr.) zugeschrieben, der sie nach Tibet brachte. In der tibetisch buddhitischen Tradition werden sie als LOJONG praktiziert.
Der Wurzeltext der Sieben Punkte der Geisteserziehung ist eine Liste von 59 Slogans, die eine grundlegende Zusammenfassung der Sicht und der praktischen Anwendung des MAHAYANA-Buddhismus beinhalten. Das Studium und die Praxis dieser Slogans bietet uns auf direkte Weise die Möglichkeit, unser Festhalten am Ego zu lösen und Mitgefühl zu entwickeln.. Sie geben uns eine Methode an die Hand, um unseren Geist zu erziehen, indem wir sowohl die formale Meditationspraxis als auch das tägliche Geschehen als Mittel zur geistigen Entwicklung verwenden. Das Studium und die Meditation dieser Slogans lösen im Alltag ein spontanes Erinnern aus. Wenn wir die Sieben Punkte der Geisteserziehung durcharbeiten und die Slogans sogar auswendig lernen, stellen wir fest, daß sie ganz mühelos immer wieder im Geist auftauchen. Dieses wiederholte Erinnern führt dazu, daß geistige Hindernisse in Form von Engstirnigkeit, Angst und Festhalten am Ich beseitigt werden, sodaß unser Handeln nicht von Egozentrik, Projektionen und Erwartungen belastet ist.
Die Slogans sollen praktiziert werden, zugleich soll man sie auch wieder loslassen (ein scheinbarer Widerspruch), weil sie lediglich konzeptionelle Werkzeuge sind, die den Weg zu einer geistigen Verwirklichung jenseits aller Konzepte weisen.
Das traditionelle buddhistische Bild für Mitgefühl ist die Sonne, die wohltuend und unterschiedslos auf alles scheint. Es ist das Wesen der Sonne zu Scheinen, sie muß sich nicht darum bemühen. Gleichermaßen ist Mitgefühl ein natürliches menschliches Verhalten. das, sobald die geistigen Schleier und Hindernisse beseitigt werden, zum Tragen kommt.